Sinus pilonidalis oder Steißbeinfistel

Die genauere Ursache dieser Fistel ist umstritten. Eine akzeptierte Theorie für die Entstehung dieser Fisteln ist das Eindringen von Haaren in die Epidermis (die obere Hautschicht) und Dermis (die untere Hautschicht). Begünstigende Faktoren sind in diesem Fall eine starke Behaarung in der Dammregion.

Symptome

Die meisten betroffenen Patienten sind junge, stark behaarte Männer. Allerdings können Frauen ebenfalls betroffen sein, auch wenn diese in der Minderzahl sind.
In der Entzündungsphase treten Schmerzen, eine Schwellung und Rötung im unteren Bereich des Steißbeins zum After hin auf. Die Stelle ist stark druckschmerzempfindlich, das Sitzen wird wegen der Schmerzen unangenehm oder sogar unmöglich. Auf Druck kann sich Eiter oder blutige Flüssigkeit entleeren.
Nach Ausheilung der Entzündung bleibt in der Regel diese Fistel bestehen und kann immer wieder Entzündungen verursachen/hervorrufen.

Therapie

Alle Fisteln im Bereich des Steißbeins sollten operativ entfernt werden. Hier wird vor der Operation ein Blau-Farbstoff in die Fistelöffnung injiziert, um die genauen Fistelgänge zu identifizieren. Dann werden alle verfärbten Gewebe bis zum Steißbein entfernt. Wenn nur eine kleine Fistel mit geringen Entzündungszeichen vorhanden war, kann die Wunde evtl. verschlossen werden. Bei starker Entzündung/Eiterung und komplizierten Fistelgängen ist die offene Wundbehandlung zu empfehlen. Bei Ausbleiben von Entzündung und größerer Wundhöhle kann ggf. eine plastische Rekonstruktion nach Karydakis oder nach Schrudde-Olivari durchgeführt werden.

Weitere Krankheiten und Behandlungen